Aluminiumsalze in Deo und Kosmetik

BioBalsam Naturkosmetik Rostock
2022-07-25 14:59:00 / Wissen / Kommentare 0
Aluminiumsalze in Deo und Kosmetik - BioBalsam Blog - Aluminium in Deo und Kosmetik und die potenziellen Gefahren

Aluminium in Kosmetika: Wie problematisch ist es und gibt es Alternativen?

“Ohne Aluminiumsalze!” – wichtiger Hinweis für die eigene Gesundheit oder nur ein weiteres Schlagwort als Verkaufsargument? Wie begründet sind die Warnhinweise vor aluminiumhaltigen Kosmetikprodukten? Wir haben einige aktuelle Standpunkte und Empfehlungen für Sie zusammengefasst.

Was ist Aluminium?

Aluminium ist ein Leichtmetall, dass zu den am häufigsten vorkommenden Elementen auf unserer Erde gehört. Es ist sowohl in der Erdkruste als auch in der Erdhülle zu finden. Bei Aluminium, das in der Kosmetikindustrie eingesetzt wird, handelt es sich nicht um das reine Aluminium, sondern um synthetisch veränderte Aluminiumsalze bzw. Aluminiumhydroxychloride, die durch den chemischen Prozess der Chlorierung aus dem Aluminium gewonnen werden.

Der Mensch nimmt Aluminium tagtäglich über verschiedene Quellen auf. Dazu gehören z.B. Lebensmittel und Trinkwasser, sowie über aluminiumhaltige Verbraucherprodukte wie Geschirr oder Lebensmittelverpackungen auf. Des Weiteren erfolgt die Aufnahme über Kosmetik, in der verschiedene Aluminiumsalze bzw. Aluminiumchloride zum Einsatz kommen.

So erkennen Sie Aluminiumsalze in Kosmetik

Achten Sie auf der Inhaltsstoffliste auf folgende Bezeichnungen:

  • Aluminum Chlorohydrate
  • Aluminum Chloride
  • Aluminium Zirconium
  • Tetrachlorohydrex

In diesen Bereichen der Kosmetik kann Aluminium vorkommen:

  • in Deodorant, hauptsächlich in Antitranspirantien
  • in Zahnpasten mit Whitening Effekt oder als Aluminiumfluorid
  • in Lippenstiften als Farbpigment
  • Beschichtung von Nanopartikeln in Sonnenschutzmitteln

So wirken Aluminiumsalze in Antitranspiranten

Aluminiumverbindungen als Antitranspirantien besitzen eine schweißhemmende Wirkung. Die Poren ziehen sich durch die Salze zusammen und es bildet sich ein gelartiger Aluminium-Protein-Komplex, der die Schweißkanäle temporär blockiert und somit die Schweißbildung blockiert. Schwitzen trägt normalerweise zur Ausscheidung von Aluminium aus dem Organismus bei: Deos mit Aluminium verhindern das also zusätzlich. 

Warum ist Aluminium so problematisch?

In großen Mengen ist Aluminiumchlorid ätzend, weshalb bei Deos schon immer eine richtige Dosierung wichtig war. Bei sensibler Haut können bei Überdosierung schonmal Hautreizungen wie Jucken und Brennen auftreten. Außerdem können sich durch die permanente Verengung die Schweißdrüsen entzünden und sogenannte Granulome bilden. Durch die Porenverengung sind die Achseln nicht mehr in der Lage Schweiß abzusondern, was dem Körper eine wichtige Ausscheidungs- und Entgiftungsfunktion nimmt. So werden über die Schweißdrüsen z.B. Stoffwechselendprodukte, Abbauprodukte von Medikamenten, Alkohol und andere Gifte aus dem Körper geschleust. 

Nach aktuellem wissenschaftlichen Kenntnisstand kann ein zu hoher Aluminiumgehalt im Körper negative Auswirkungen auf Nervensystem, Nieren und Knochen haben.

Verschiedene Studien versuchten außerdem den Zusammenhang zwischen der Aluminiumaufnahme, dem Risiko von Alzheimer und Brustkrebs herzustellen. Beispielsweise in einer Zellstudie von Mandriota et. al aus 2016 konnte in Tierversuchen festgestellt werden, dass Aluminiumsalze die Bildung von Tumoren und Metastasen erhöhen. Forscher der Medizinischen Universität Innsbruck (Linhart et. al) veröffentlichten zum Zusammenhang von Aluminium und Brustkrebs eine Studie und fassten das Fazit, dass im jüngeren Alter die mehrmalige tägliche Anwendung von aluminiumhaltigen kosmetischen Produkten unter den Armen das Risiko erhöhen kann.

Insgesamt sind diese Verbindungen jedoch noch nicht genug wissenschaftlich belegt. Nach einer neuen Studie des Bundesinstitut für Risikobewertung ist die individuelle Aluminiumaufnahme über aluminiumhaltige Antitranspirantien niedriger als bisher angenommen. Das BfR weist trotzdem auf eine in 2019 veröffentlichten Stellungnahme zur Aluminiumaufnahme hin, dass die Gesamtbelastung in einigen Bevölkerungsgruppen zu hoch ist.

Aluminium gilt also dennoch als potentieller Risikofaktor.

Deshalb empfiehlt das BfR zum Beispiel in Bereichen, in denen es möglich ist, einfach auf Aluminium zu verzichten. Bei Kosmetika gibt es beispielsweise genügend Alternativen.

Welche Alternativen gibt es?

Im Bereich der Naturkosmetik sind Deos mit Aluminiumchloriden verboten. Das heißt ein Deo soll nicht den Schweißfluss an sich unterdrücken, sondern es soll ein Milieu geschaffen werden, dass für die Bildung von Bakterien ungeeignet ist. Denn diese kleinen Wesen verursachen den ungewollten Schweißgeruch, indem sie den frischen und eigentlich geruchlosen Schweiß zersetzen. 

Inhaltsstoffe von verschiedenen Naturkosmetik-Deos haben den gleichen Ansatz. Hersteller setzen hier z.B. auf Natron, Alkohol oder die Wirkung Ätherischer Öle. Natronhaltige Deos, wie z.B. Creme Deos oder feste Deostifte schaffen unter den Achseln einen eher basischen pH-Wert, der einen schlechten Nährboden für Bakterien bietet, wodurch die Geruchsbildung von Schweiß verhindert wird. Bestimmte ätherische Öle wirken bakterienhemmend - und riechen zudem gut, wie z.B. Lavendel, Rosmarin, Limette, Thymian und Zitrone. 

So unterschiedlich die Inhaltsstoffe von verschiedenen Naturkosmetik Deos auch sein mögen, sie haben alle den gleichen Ansatz: Die Haut soll weiterhin in der Lage sein zu schwitzen, weil daran nichts verkehrt ist. Nur sollen sich doch bitte keine Bakterien bilden können, die unseren Schweiß in dieses unliebsame müffelnde Etwas verwandeln.

Bitte unbedingt beachten! Beim Umstieg von aluminiumhaltigen Deos zu Naturkosmetik- Deos kann es zu Beginn sein, dass man verstärkt schwitzt. Das liegt daran, dass sich die Porenverengung zurückbildet und der Körper den Weg zur Schweißabsonderung "wieder entdeckt". Dieses vermehrte Schwitzen reguliert sich jedoch nach einiger Zeit. Hier ist ein wenig Ausdauer gefragt!

Wirksamer Deoschutz ohne Aluminium

Unser cremig leichtes Creme Deo ohne Aluminium bietet zuverlässigen Schutz für den ganzen Tag. Es bekämpft die Bildung von Bakterien, die für den Geruch verantwortlich sind, ohne dabei die Poren zu verstopfen oder das Ausstoßen von Giftstoffen zu verhindern. Das Deo besteht aus 100% natürlichen Inhaltsstoffen und pflegt mit Sheabutter und Kokosöl die Haut. Alle Inhaltsstoffe entsprechen den BDIH und Natrue Standards für Naturkosmetik. Das BioBalsam Creme Deo wird in Schraubtiegel aus Weißblech abgefüllt.

Unsere Quellen:

Informationen des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR):

“Neue Studien zu aluminiumhaltigen Antitranspirantien: Gesundheitliche Beeinträchtigungen durch Aluminium-Aufnahme über die Haut sind unwahrscheinlich” (2020): https://www.bfr.bund.de/cm/343/neue-studien-zu-aluminiumhaltigen-antitranspirantien-gesundheitliche-beeintr%C3%A4chtigungen-durch-aluminium-aufnahme-ueber-die-haut-sind-unwahrscheinlich.pdf

“Aluminium in Antitranspirantien: Geringer Beitrag zur Gesamtaufnahme von Aluminium im Menschen” 2020: https://www.bfr.bund.de/de/presseinformation/2020/24/aluminium_in_antitranspirantien__geringer_beitrag_zur_gesamtaufnahme_von_aluminium_im_menschen-250756.html

Studien zu Brustkrebs und Aluminium:

Linhart et al.: “Use of underarm cosmetic products in relation to risk of breast cancer: A case control study” (2017)
https://www.thelancet.com/journals/ebiom/article/PIIS2352-3964(17)30233-5/fulltext

Mandriota, S.J., Tenan, M., Ferrari, P. Sappiano, A.P.: Aluminium chloride promotes tumorigenis and metastasis in normal murine mammary gland epithelial cells. Int. Journal of Cancer. 2016.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27541736/

Bücher:

Marion Schimmelpfennig: Giftcocktail Körperpflege: Der schleichende Tod aus dem Badezimmer. J.K.Fischer-Verlag (9. komplett überarbeitete und erweiterte Auflage, 03/2020).

Elfriede Dambacher: Naturkosmetik. Herbig Verlagsbuchhandlungen GmbH. 2015.


BioBalsam Blog